Servicethemen, Partnerfirmenvorstellungen & Berichte
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Aus- und Fortbildung für die Justiz
23. Februar 2016 | „Fit für die Praxis“ – das ist die oberste Leitlinie für die Arbeit der Bayerischen Justizakademie (BJA) in Pegnitz. Die zentrale Aus- und Fortbildungseinrichtung in Oberfranken wendet sich an Beamtinnen und Beamte sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die an den Gerichten und Staatsanwaltschaften im Freistaat Bayern tätig sind.
Zum einen erhalten an der BJA Gerichtsvollzieher ihre fachtheoretische Ausbildung und legen den schriftlichen sowie mündlichen Teil der Prüfung ab. Sofern nicht genügend geeignete Laufbahnbewerber aus der 2. Qualifikationsebene zur Verfügung stehen, können auch externe Bewerber zur Gerichtsvollzieherausbildung zugelassen werden – wiederum für den fachtheoretischen Teil. Zudem sind auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Partnerländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zugelassen.
Im Rahmen der 24-monatigen Ausbildung zum Justizfachwirt bzw. zur Justizfachwirtin werden die Justizsekretäranwärter für 42 Wochen zur fachtheoretischen Ausbildung der BJA zugewiesen. Wie bei den Gerichtsvollziehern wird dort der schriftliche und mündliche Teil der Qualifizierungsprüfung absolviert. Zudem kommen auch die Nachwuchskräfte im Justizwachtmeisterdienst an die BJA: Justizhelferinnen und Justizhelfer nehmen hier während ihrer Ausbildung an einem 12-wöchigen fachtheoretischen Lehrgang teil. Neben Justizhelferinnen und –helfern aus Bayern nehmen auch Justizwachtmeisteranwärterinnen und –anwärter aus Sachsen-Anhalt teil.
Weiterhin erfolgen in Pegnitz zentrale Schulungsmaßnahmen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die in den Serviceeinheiten an der Bayerischen Justizakademie Pegnitz arbeiten. In Grund- und Aufbauschulungen werden die nicht verbeamteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die rechtlichen Grundlagen Ihrer Tätigkeit eingewiesen und gleichzeitig an den entsprechenden EDV-Fachverfahren geschult.
Darüber hinaus gestaltet die BJA die Programme der landesweiten Fortbildungsveranstaltungen für Gerichtsvollzieher, Justizfachwirte, Arbeitnehmer und Justizwachtmeister. Als EDV-Schulungszentrum bietet die BJA den Rahmen für die IT-Ausbildung und -Fortbildung aller Justizbediensteten (ohne Justizvollzugsdienst) in ganz Bayern. Die Schulungsveranstaltungen werden von der Gemeinsamen IT-Stelle der bayerischen Justiz organisiert.
Grundwerte und Wandlungsfähigkeit im Fokus
Bei allen Ausbildungsrichtungen legt die BJA größten Wert auf die Orientierung an der Praxistauglichkeit der Absolventen. Daher bildet die Vermittlung der Grundwerte des angestrebten Berufs einen Schwerpunkt und geht „Können vor Wissen“. Man sieht die Ausbildung als fließender Prozess. So passt sich das Recht ständig an Wandlungen in der Gesellschaft an, wandeln sich Arbeitsmedien und Arbeitsmethoden – und damit auch die Aus- und Fortbildung, die stets auf der Höhe der Zeit sein muss. Beispielsweise steht die bayerische Justiz steht vor der Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs, aber auch der elektronischen Akte. Jahrhundertealte Traditionen und Arbeitsabläufe ändern sich damit und dem wird an der BJA Rechnung getragen.
Die Anwärter erhalten selbstverständlich auch die notwendige IT-Kompetenz. Zudem spielt der Erwerb von Schlüsselqualifikationen in der Ausbildung eine große Rolle. Ein weiteres Ziel ist Nachhaltigkeit. Angestrebt wird, dass sich Wissen und Kompetenzen während der Dauer des Berufslebens selbst generieren können. Die Ausbildung berücksichtigt die aktuellen Erkenntnisse der Didaktik und sie ist in die Zukunft gerichtet, indem man die Entwicklung der Berufsbilder vorherzusehen, aber auch an deren Fortentwicklung mitzuwirken versucht.
Stetig mehr Justizauszubildende
Und der Blick nach vorn? Die methodische Arbeit mit dem Recht wird sich nicht ändern, wohl aber die Arbeitsmittel und dadurch die Arbeitsweise. Sich dieses Wandels stets bewusst zu sein und sich darauf einzustellen, um die Absolventen „fit for work“ zu machen, sieht man an der BJA als ständige Herausforderung. Wie gut diese bewältigt wird, zeigt die große Resonanz auf die Angebote, die von immer mehr Aus- und Fortzubildenden angenommen werden. Waren im Jahr 2000 noch ca. 20.000 Übernachtungen jährlich zu verzeichnen, hatte sich diese Zahl bis 2014 ungefähr verdreifacht.